Worte von 2GWERK
Fernsicht
Sei du mein Augenblick,
und auch das Rot, in meinem Herzen,
mein naher Duft, mein Apfelbaum.
Sei mir das Wünschen, wenn ich wunschlos bin.
Sei meine Sucht beim Sehnen,
und mein Versprechen. – Sei Stimme mir,
wenn Worte für dich, ihre Wucht verlieren.
Sei in mir, wenn die Leere kommt.
Sei bei mir, wenn ich fort geweht,
mit dir kann ich den Rückweg finden.
Sei mir im Weg, in meinem Irren!
Ich will dein Alles sein, was du mir bist.
Genügsam
Genügt ein Wort,
das mir in jeder Dunkelheit,
vertrocknet auf den Lippen liegt,
um zu beschreiben,
was ich denk?
Und macht es Sinn,
den einen Traum,
der richtungsweisend all die Bilder mir,
in Windeseile dann verweht,
noch zu ihr hin zu träumen?
Der Traum, das Wort, die Bilder –
es treibt aus meinem Sinnen.
Das Meer strebt stets zu seinen Ufern,
als würd‘ es sich nicht selbst genügen.
Und meine Brandung sucht nach Halt.
Am Fenster
Sein Leben soll man nutzen,
jeden Tag, so sagt der Mund des Volkes.
Minuten, die vergehn sind fort, verloren
Die Sanduhr läuft von selbst hinab
Doch frag ich mich
ob ich nun meine Zeit vergeude,
wenn ich am Regenfenster steh‘
und einfach nach dir Ausschau halte…
Wer fragt?
Wie oft,
willst du
nochmal von vorn beginnen?
Wie lange
willst du
immer wieder sagen, irgendwann!?
Wie viel
willst du
noch suchen, bis zu deinem Ziel?
Hattest du nicht begonnen?
Hattest du nicht gesagt?
Warst du nicht angekommen?
Bist du es nicht, die fragen sollte?